AndersNormal !
The Citizen Is Present 2022
The Citizen Is Present 2022
Auch in diesem Jahr werden wir uns wieder in Leipzig treffen und zu einer stillen Begegnung auf dem roten Teppich einladen.
Unsere nächsten Termine:
22. und 23.04.2022 jeweils von 10.00 - 18.00
Am Goerdelerring, nahe der Blechbüchse
1. und 2.07.2022 jeweils von 10.00 - 18.00
Wahrscheinlich wieder im Clara Zetkin Park
The Citizen Is Present im Leipziger Clara Zetkin Park 2021
The Citizen Is Present im Leipziger Clara Zetkin Park 2021
Zitat einer Teilnehmerin: "Das Sitzen hat verschiedene Ebenen in mir berührt.
Der Kontakt zu meinem Gegenüber, Austausch ohne Worte; meine eigenen Gefühle und inneren Bewegungen;
Präsenz, in der Gegenwart sein, Weite, Frieden.
Vor allem war es unheimlich wohltuend. Herzlichen Dank!"
Ein Mädchen betrat spontan unseren stillen Begegnungsraum und begleitete unseren Prozess mit einer Feinheit, die uns tief bewegte. Plötzlich waren wir nicht mehr zu zweit, sondern zu dritt und das fühlte sich total stimmig an. Als würde sie genau spüren, was da zwischen uns passierte, drehte sie sich mal zu mir und mal zu Maren, oder saß einfach in unserer Mitte. Still, aufmerksam, ganz da. Ihre Präsenz in unserem Raum hat in mir etwas berührt, was ich mit Worten kaum beschreiben kann.
Als hätte uns das Leben selbst in Gestalt dieses Mädchens einen Besuch abgestattet.
Was für ein Geschenk!
Unsere bislang jüngste Teilnehmerin !!!
Annabell
Die "Kinderenergie" war dieses Mal besonders präsent und hat uns so manches Mal ins Staunen gebracht.
Ihre Offenheit, Neugier und Feinheit war einfach wunderbar. Sie fühlten sich spontan angezogen von diesem Raum.
Der Präsenz.
Yongey Mingyur Rinpoche, der bislang jüngste tibetische Meditationsmeister rät uns:
"Vergessen Sie nicht, Raum in Ihrem Leben zu schaffen, um den Reichtum Ihrer grundlegenden Natur zu erkennen,
die Reinheit Ihres Wesens zu sehen
und seine immanenten Qualitäten der Liebe, des Mitgefühls und der Weisheit
auf natürliche Weise hervortreten zu lassen."
Zitat einer Teilnehmerin: "Die ganze "schnelle" Welt wird nach einiger Zeit ruhiger und alles um sich herum wird verschwommen wahrgenommen, aber auch nicht richtig. Mein Gegenüber hat eine solche Ruhe ausgestrahlt, die auf mich übergegangen ist.
Es war eine sehr schöne Erfahrung.
Vielen Dank dafür."
Zitat einer Teilnehmenden: "Vielen Dank für diesen wunderschönen Moment. Die Möglichkeit, an einem fremden Ort
mit einem fremden Menschen Verbundenheit zu erleben. Gerade in dieser Zeit ein unglaublich schönes Geschenk.
Worte können tatsächlich nicht beschreiben, wie sich mein Körper jetzt fühlt. Die Reise in eine andere Dimension
ist immer besonders und jedes Mal anders. Heute gehe ich etwas leichter und losgelöster durch den restlichen Tag.
Nochmals vielen Dank und Euch alles Gute und dass ihr vielen anderen Menschen dieses Geschenk macht."
Zitat eines Teilnehmers: "Mit dem Ankucken eines Fremden verändert sich der Blick zu mir, zu ihm.
So passiert viel ohne viel Bewegung und Geräusch.
Der Geist erdet sich, die Verbindung wird stark und sowohl der Fremde als auch ich finden unseren Frieden."
Unsere The Citizen Is Present Zetteleine !
Nach dem Sitzen hatte jede/r Gelegenheit, die Erfahrung in Worte zu fassen - was nicht immer einfach ist.
Ein paar der Zitate finden sich hier.
The Citizen is present am 19. und 20.06.2020 jeweils von 10.00 - 18.00
Ein Raum der inneren und äußeren Begegnung im Clara Zetkin Park, Anton Brückner Allee, gleich am Inselteich
"Bleibe. Bleibe bei dir. Bleibe mit deinem Gegenüber.
Um dich und in dir bleibt die Welt."
"Vielleicht ist alles was zählt jetzt - denn nur in dem Moment, der ist, können wir leben, lieben und verändern."
"Vielleicht ist alles was zählt jetzt - denn nur in dem Moment, der ist, können wir leben, lieben und verändern."
" Tief berührt in der Sehnsucht nach wirklicher Begegnung mit mir und mit dem Gegenüber - ganz ohne Worte. Ohne Wollen und Müssen. Loslassen und erfahren, was gerade da ist. Schönheit in der Einfachheit erleben. Zugang zu meinem Herzen mit Liebe und auch mit Verletzbarkeit."
"Eigentlich das Leichteste auf der Welt: sitzen und kucken, atmen und beobachten. Eigentlich ... "
The citizen is present am 11. und 12.12.2020 jeweils von 11.00 bis 16.00
The citizen is present am 11. und 12.12.2020 jeweils von 11.00 bis 16.00
Trotz Corona und winterlichen Temperaturen waren wir zu Fünft noch einmal in der Leipziger Innenstadt :-)
the artist is present - Wie die Idee entstand
2010 fand im Museum of Modern Art in New York eine außergewöhnliche Performance mit der Künstlerin Marina Abramovic statt.
3 Monate saß sie jeden Tag 8 Stunden in der Eingangshalle auf einem Stuhl. Zu Beginn gab es einen Tisch und einen weiteren Stuhl, auf dem BesucherInnen des Museums Platz nehmen konnten, um in einen stummen Augenkontakt mit der Künstlerin zu treten. Schnell sprach sich herum, was dort passierte und nach einigen Tagen kamen immer mehr Menschen, so dass es bald lange Warteschlangen gab - schon vor der täglichen Öffnungszeit.
Dieser magische Raum, der dort durch die pure Präsenz der Künstlerin entstand, wirkte wie ein Magnet - und wie ein Spiegel. Marina zentrierte sich vor und nach jedem Kontakt, so dass sie für jede und jeden ganz da sein konnte. Sie nahm bewusst ihren Aufmerksamkeitsstandort in ihrem Inneren, ihrem Körper, ein und fokussierte sich von dort aus nach außen, auf die jeweilige Person, die ihr gegenüber saß.
Die Buddhisten nennen diesen Zustand "Liebende Güte".
Die Menschen, die mit ihr in den Augenkontakt gingen, sahen sich einer Person gegenüber, die ungewöhnlich offen, wertfrei und gegenwärtig war. Ganz wach und da für den Moment der Begegnung. So gesehen zu werden, war für viele überwältigend. Viele sehnen sich nach solchen Kontakten und gleichzeitig halten sie die Intensität, die dort entsteht und hautnah spürbar wird, kaum aus
Es war und ist faszinierend zu beobachten, was für eine große Wirkung dieses so einfache und reduzierte Setting hervorrufen kann.
The Citizen Is Present
Inspiriert von dieser beeindruckenden Aktion entstand "the citizen is present". Zum ersten Mal kreierten ein paar Menschen rund um Axel Perinchery in Freiburg 2018 auf dem Platz der Synagoge diesen magischen Raum und luden alle Bürgerinnen und Bürger ein, Platz zu nehmen.
Für drei Tage entstand dort ein Begegnungsraum, der dichter und unmittelbarer kaum sein kann.
Durch die gehaltene Präsenz derjenigen, die um den Teppich herumstanden, wurde der Raum definiert und von Tag zu Tag schien sich der Platz dort mehr und mehr aufzuladen. Das Geschehen in der Mitte auf dem roten Teppich fand in einem imaginären, nicht sichtbaren und dennoch sehr präsenten Raum statt.
Die Wahl des öffentlichen Raums spielte dabei eine wesentliche Rolle und wollte bzw. will daran erinnern, dass die Stadt nicht nur ein Durchgang ist, durch den man von A nach B hetzt. Der öffentliche Raum ist nicht nur zum Konsumieren da, jede und jeder von uns gestaltet ihn mit und kann ihn nutzen. Jede und jeder von uns trägt Verantwortung für das, was dort passiert oder auch nicht passiert, wie sicher oder unsicher, wie angenehm, einladend, inspirierend oder öde er sich darstellt. Der öffentliche Raum als Begegnungsraum, als ein Ort zum Innehalten, des in-Kontakt-Tretens, ohne Worte, ohne Wertung, ohne etwas leisten, vorgeben oder bezahlen zu müssen, ist sehr klein geworden. Das Bedürfnis und die Sehnsucht nach echten, tiefen und authentischen Beziehungen und Kontakten hingegen scheint groß.
the citizen is present kann bewusst machen, wie einfach, heilsam und erfüllend es ist, anderen mit liebender Güte zu begegnen. Fremde sind nach dem Augenkontakt nicht mehr fremd, die Stadt oder der Platz fühlt sich anders, sicherer, heller, entspannter an.
Wir alle können solche Räume kreieren und miteinander teilen - und damit dazu beitragen, dass unser Miteinander von mehr Achtsamkeit, Respekt, Mitgefühl und Authentizität getragen wird. Und dass wir die Vielfalt unseres Seins gemeinsam entdecken und würdigen.
Inzwischen findet diese Aktion in vielen Städten, nicht nur in Deutschland, statt.
Auch in Leipzig gab es im August 2019 zum ersten Mal "the citizen is present" in einer ostdeutschen Stadt. Ich war Gastgeberin und mit in einem Team von Menschen, die schon Erfahrungen aus Freiburg und Frankfurt mitbrachten.
Wir alle bewegen uns im Thomas-Hübl-Feld und / oder sind aktiv als LeiterInnen oder Teilnehmende einer Praxisgruppe.
Diese Aktionen sind stets kostenlos, wir machen das aus Freude und der großen Lust am Sitzen mit und ohne Gegenüber. Es macht Spaß, sich mit unterschiedlichen Plätzen in unterschiedlichen Städten zu verbinden und dort mit den Menschen in Kontakt zu kommen - nicht nur auf dem Stuhl, sondern auch am Rande oder vor bzw. nach einer "Sitzung".