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Wir brauchen die Erde und die Erde braucht uns!

Mehr als nur eine Liebeserklärung ...

Man follows the earth,. Earth follows the universe,. The universe follows the Tao. 

                                    The Tao follows only itself     Tao Te King, von Lao Tse, Vers 25 


Das Dankgebet der Haudenosaunee


Die Onondaga, Seneca, Oneida, Cayuga, Tuscarora und Mohawk sprechen dieses Gebet am Beginn einer jeden Versammlung, um eine Atmosphäre von Respekt, Offenheit und Bescheidenheit zu schaffen. Sie bekräftigen damit das Wissen, dass wir mit allen Formen des Lebens verbunden sind und ohne sie nicht sein können. Sie bringen darüber hinaus ihr Vertrauen in die Lebens- und Schöpferkraft zum Ausdruck. Es ist ein traditioneller Text, der von einem Ältesten vom Stamm der Mohawk, Jake Swamp, ausdrücklich als Geschenk an die Menschen anderer Nationen freigegeben wurde.

Die oben genannten Indianerstämme kennt man unter dem Begriff der Irokesen. Sie leben im Staate New York, südlich des Lake Ontario. Die genannten Stämme vergruben vor 1000 Jahren an einer Kiefer am Onondaga-See ihre Waffen und schlossen sich zu dem Friedensbündnis der Haudenosaunnee (Hodeno : schoni) zusammen.


Ich habe den Text an einigen Stellen ein wenig erweitert oder verändert und meine Demut mit einfließen lassen. Wie würden all unsere Meetings, Teamsitzungen, Tagungen, Gottesdienste, Parteiversammlungen, Verhandlungen, Demonstrationen, unsere Feste und Veranstaltungen, unsere Zusammenkünfte mit Freunden oder der Familie verlaufen, wenn wir zuvor dieses Gebet miteinander sprächen? 

Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) 2020 verschwinden pro Tag etwa 150 Arten für immer vom Planeten. Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten schreitet fast 1.000 mal schneller voran als die Entstehung neuer Arten. Es ist das sechste große Artensterben in der Geschichte der Erde. Warum trauern wir nicht? Warum beweinen wir nicht die in Australien beheimatete Bramble Cay Mosaikschwanzratte, die 2016 ausgestorben ist, oder die Goldkröte aus dem Regenwald in Costa Rica, die 2004 ausstarb, oder die Pinta Riesenschildkröte, die 2012 für immer von den Galapagos Inseln verschwand? 

Wir als zivilisierte Menschheit haben als einzige Spezies die Verbindung zu allem Lebendigen und zu unserem Planeten verloren. Die meisten von uns begreifen sich nicht als Teil dieser Schöpfung, in der  wir einen Platz, eine Bedeutung und Verantwortung haben. Der Geist des Höher-Schneller-Weiter-Sofort, der Glaube an ein unendliches Wachstum und daran, dass allein materieller Reichtum erstrebenswert ist und glücklich macht, hat uns immer mehr von der natürlichen Ordnung und Harmonie entfernt. Wir sind aus dem Paradies herausgefallen.  Unser Leben, die Welt scheint entseelt. Tiere, Pflanzen, Bäume, Wasser, Luft und Boden sind zu einem bloßen Ding geworden, das wir gebrauchen, vernutzen,  ausschlachten, vergeuden und vergiften.  Würden wir all das tun, wenn wir uns als Teil des Ganzen begreifen könnten?  Wenn wir realisieren könnten, dass wir unsere Lebensgrundlage vernichten? Wenn wir fühlen könnten, dass wir mit allen Lebewesen, mit der gesamten nicht-menschlichen Welt, in einer wechselseitigen Abhängigkeit stehen? 




Wie geht es dir, wenn du dir diese Bilder ansiehst? Bleibt dein Blick, deine Aufmerksamkeit vielleicht bei einem Bild hängen, das dich besonders anspricht oder berührt? Mit dem du etwas verbindest? 

Wenn du einem dieser Tiere, einer Pflanze, einem Baum, einem ganzen Wald oder einem Element wie der Luft, dem Boden oder Wasser deine Stimmen geben könntest, wem würdest du sie gern geben? Und was würdest du sagen? Zu wem würdest du sprechen wollen? 



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